Wenn man Ihnen, PEN-Präsident Deniz Yücel,

glauben darf, dann hat Krieg weniger mit Schach als mit Schulhof gemeinsam: „Wenn ich Sasha eine in die Fresse haue (…) und dann kommt Navid (…) und sagt: ‚Lass meinen Kumpel in Ruhe, ja?’ (…) Dann kann ich überlegen.“ Dennoch überlegten Sie nicht lange und ließen auf der Lit.Cologne den Springer durchgehen, als Sie sich für ein direktes militärisches Eingreifen der NATO in der Ukraine aussprachen. Ihr Welt-Publikum kann es sicher nicht erwarten, es dem Russen endlich mal wieder zu zeigen, Ihre PEN-Brüder waren jedoch weniger kriegslüstern und forderten Sie zum Rücktritt auf. Ob das klug war? Denn nicht nur Navid würde „natürlich das Risiko eingehen, dass ich ’n bisschen irre bin und ihm ein Klappmesser irgendwo reinsteche“. Dass Sie nicht nur ein bisschen irre sind, glaube Ich Ihnen aufs Wort.

If we, PEN President Deniz Yücel, may believe you, then war has less in common with chess than with the schoolyard: „If I punch Sasha in the face (…) and then Navid comes (…) and says: ‚Leave my buddy alone, okay?‘ (…) Then I can think about it.” Nevertheless, you didn’t think twice and let the knight go at the Lit.Cologne when you spoke out in favor of direct military intervention by NATO in the Ukraine. Your WELT audience can’t wait to flex their muscles to the Russians again, but your PEN brothers were less bellicose and urged you to resign. Was that wise? Because not only Navid would „of course take the risk that I’m a little crazy and stab him with a jackknife somewhere“. I take your word for it that you’re not just a little crazy.