Neues vom Wohnungsmarkt (17)

Wohnungssuchenden wird von den Ämtern inzwischen geraten, sich gefälligst nicht so anzustellen und einfach zu akzeptieren, dass das Leben kein Ponyhof oder Wunschkonzert sei. Es könne eben nicht jeder ein eigenes Zimmer haben, sonst müssten ja womöglich die Vermieter und Immobilienkonzerne auf einen Teil ihrer Profite verzichten und das wäre albern. Man solle sich ein Beispiel an den Bienen nehmen, die ihr ganzes Leben lang klaglos arbeiten und dann sozial verträglich im Herbst versterben würden. Auch Ameisen und Sardinen seien als Vorbilder geeignet.

News from the housing market – The authorities are now advising people looking for housing not to make such a fuss and to simply accept that life is not a bed of roses or a dream. Not everyone can have their own room, otherwise landlords and real estate companies might have to forego part of their profits, and that would be silly. We should take a leaf out of the book of bees, which work their whole lives without complaint and then die in a socially acceptable way in the autumn. Ants and sardines are also suitable role models.

Wie es wirklich war (28)

Als heute vor einigen Jahren, wann genau weiß eigentlich niemand mehr, die Mauer umgefallen war, vermutlich ein Baumangel, dachten die zuständigen Stellen in Ostberlin, es sei eine gute Idee, stattdessen eine Tür zu installieren, die nur von einer Seite aus zu öffnen war. Mauern waren im Volkseigenen Baumarkt nämlich gerade ausverkauft. Aber anscheinend half das mit der Tür auch nichts. Jedenfalls sind viele Leute in Ostberlin und drum herum auch heute noch nicht gut auf diese Geschichte zu sprechen. Aber auch darüber weiß man kaum etwas. Man muss ja auch nicht alles wissen.

How it really was – When the wall fell a few years ago today – nobody really knows when exactly – probably due to a construction defect, the authorities in East Berlin thought it would be a good idea to install a door instead that could only be opened from one side. Walls were sold out at the state-owned hardware store. But apparently the door didn’t help either. In any case, many people in East Berlin and the surrounding area are still not very fond of this story. But we hardly know anything about it either. You don’t have to know everything.

Tag der Deutschen Einheit

Zum heutigen Tag der Deutschen Einheit werden drei neue Einheiten in Deutschland eingeführt, nämlich das ‚Scholz‘, das ‚Merz‘ und das ‚Söder‘. Mit ‚Scholz‘ wird der Grad der Unbeweglichkeit einer Sache bezeichnet. Auch geistige Unbeweglichkeit kann damit angegeben werden. ‚Merz‘ dagegen ist die Einheit für Rückschrittlichkeit und Rückwärtsbewegung, während mit der Einheit ‚Söder‘ der Grad des Blödsinns einer Äußerung bemessen wird.

Day of German Unity – Today, on the Day of German Unity, three new units are being introduced in Germany, namely ‚Scholz‘, ‚Merz‘ and ‚Söder‘. ‚Scholz‘ describes the degree of immobility of something. It can also be used to indicate mental immobility. ‚Merz‘, on the other hand, is the unit for regression and backward movement, while the unit ‚Söder‘ measures the degree of nonsense of a statement.

Herbstbeginn

Leider ist nun auch dieser Sommer zu Ende gegangen. Die Temperaturen sinken, bald beginnt die Heizperiode und auch der Sommerkörper muss in die Reinigung und danach in den Schrank. Das ist eben der Lauf der Zeit, aber wenn die Bundesregierung nicht endlich etwas dagegen unternimmt, dann werden sie die Wahlen im nächsten Jahr auf jeden Fall verlieren. Friedrich Merz verspricht ja schon blühende Landschaften.

Beginning of autumn – Unfortunately, this summer has now come to an end. The temperatures are falling, the heating season is about to begin and the summer body also needs to be cleaned and then put away. That is just the way things are going, but if the federal government does not finally do something about it, they will definitely lose the elections next year. Friedrich Merz is already promising blooming landscapes.

Sie, Olaf Scholz,

glauben nach dem Anschlag in Mannheim zu meinen, dass das Schutzinteresse von Geflüchteten nicht das Sicherheitsinteresse Deutschlands überwiege. Wie alle Ihre Meinungsvorschläge ist auch dieser sicherlich gut abgesichert, womöglich sogar durch den bisher eher unbekannten Artikel 16b GG, der vermutlich so oder ähnlich lautet: Deutschland genießt gegenüber schwerkriminellen, aber von Folter oder Todesstrafe bedrohten Geflüchteten schwerwiegenden Schutz. Haben wir Sie da richtig verstanden? Vermutlich können Sie sich schon morgen nicht mehr daran erinnern, so etwas Grundgesetzwidriges jemals gemeint zu haben.

You, Olaf Scholz, believe that after the attack in Mannheim, the interest in protecting refugees does not outweigh Germany’s security interests. Like all of your proposed opinions, this one is certainly well-backed up, perhaps even by the previously rather unknown Article 16b of the Basic Law, which probably reads something like this: Germany enjoys significant protection against refugees who are serious criminals but who are threatened with torture or the death penalty. Have we understood you correctly? You will probably not remember tomorrow that you ever said something so unconstitutional.

Geniale Idee oder unfassbarer Blödsinn?

Das Fremdenverkehrsamt der oberbayerischen Gemeinde Hintertupfing wirbt seit einiger Zeit im Ausland, vornehmlich in den USA, damit, die letzte in Ost und West geteilte Gemeinde Deutschlands zu sein. Der Besucher könne hier den Kalten Krieg und die Teilung durch einen eisernen Vorhang noch mit eigenen Augen besichtigen. Die Berliner Mauer sei ja nun leider Gottes voreilig demoliert worden. Das Fremdenverkehrsamt der Nachbargemeinde Vordertupfing hat zwar seinerseits eine Gegenkampagne gestartet, die nahelegt, dass es sich beim Hintertupfinger Kalten Krieg schlicht um einen Nachbarschaftsstreit zwischen dem Moser Sepp und dem Huber Depp handele, aber wie der Hintertupfinger Bürgermeister mitteilt, könne gegen eine gut erzählte Geschichte „halt auch die Wahrheit nicht anstinken“.

Brilliant idea or unbelievable nonsense? – The tourist office of the Upper Bavarian community of Hintertupfing has been advertising abroad for some time, primarily in the USA, that it is the last community in Germany divided into East and West. Visitors can see the Cold War and the division by an Iron Curtain with their own eyes. Unfortunately, the Berlin Wall was demolished prematurely. The tourist office of the neighboring community of Vordertupfing has launched a counter-campaign, suggesting that the Hintertupfinger Cold War was simply a neighborhood dispute between Moser Sepp and Huber Depp, but as the mayor of Hintertupfing says, „even the truth cannot compete with a well-told story.“

Achtung Verkehrsteilnehmer!

Das Bundesverkehrsministerium weist darauf hin, dass Radfahrer und Fußgänger, bevor sie das Haus verlassen, möglichst darauf Acht geben sollten, ob der Rad- oder Fußweg von den sich momentan rasch ausbreitenden Pocken befallen sei. Die Krankheit sei zwar für den Menschen nicht gefährlich, könne aber von unachtsamen Zweiradfahrern und Spaziergängern weiterverbreitet werden. Von den Pocken befallene Fuß- und Radwege würden innerhalb von einigen Jahren schlaglochähnliche Narben entwickeln, die zu schweren Unfällen führen könnten. Das Ministerium rate daher zum baldigen Kauf eines PKW, denn Straßen seien gegen die Krankheit immun. Epidemiologen weisen dies jedoch strikt zurück und vermuten, dass es sich schlicht um Lobbyarbeit der Autoindustrie handele.

Attention road users! – The Federal Ministry of Transport points out that cyclists and pedestrians should, before leaving the house, check whether the cycle path or footpath is infected with the currently rapidly spreading smallpox. Although the disease is not dangerous for humans, it can be spread by careless cyclists and walkers. Footpaths and cycle paths infected with smallpox will develop pothole-like scars within a few years, which could lead to serious accidents. The ministry therefore advises people to buy a car soon, because roads are immune to the disease. However, epidemiologists strictly reject this and suspect that it is simply lobbying by the car industry.

Schreckliche Vorstellung

Demnächst findet ja die Wahl zum Europäischen Parlament statt und wie immer, wenn Wahl ist, gewähren einem die Leute tiefe Einblicke in die Untiefen ihres Gemüts. Es scheint mir zwar unwahrscheinlich, dass die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung die absolute Mehrheit gewinnt, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in Utschl inzwischen ausreichend viele Wahnsinnige gibt, die diesen Clowns zu einem Mandat in Straßburg verhelfen. Man stelle sich nur vor, dieser Irrsinn würde Wirklichkeit und man müsste die nächsten tausend Jahre mit diesen Leuten verbringen und mit allen anderen auch! Wer will das schon? In einer guten Woche werden wir es wissen.

Terrible idea – The elections for the European Parliament are coming up soon and, as always when there is an election, people give you deep insights into the depths of their minds. It seems unlikely to me that the Party for Conventional Medical Rejuvenation Research will win an absolute majority, but I can certainly imagine that there are enough lunatics to help these clowns get a mandate in Strasbourg. Just imagine if this madness became reality and you had to spend the next thousand years with these people and everyone else too! Who wants that anyway? We’ll know in a good week. (On the poster: Unlimited life for all. For faster development of medicine that repairs the damage of aging and allows people to live healthy lives for thousands of years)

Rechtsruck

Der AfD-Vorstand hat neulich eine Pressemitteilung herausgegeben, in der gefordert wird, das Linksabbiegen zu verbieten und in jeder Kreuzung eine Statue des Eisernen Kanzlers so zu platzieren, dass es linksgrünversifften Autofahrern unmöglich gemacht wird, in die falsche Richtung zu fahren. Der Verkehrsminister im Exil Andreas S. hat, als er von diesem Ansinnen erfahren hat, anerkennend genickt. Etwas so blödes sei selbst ihm noch nie eingefallen.

Shift to the right – The AfD executive committee recently published a press release in which it is required to ban the turn to the left and to place a statue of the Iron Chancellor in every intersection in such a way that it is made impossible for leftleaning drivers to drive in the wrong direction. The Minister of Transport in exile Andreas S., when he found out about this request, nodded appreciatively. Something so stupid has never come up with himself.