Rechtsruck

Der AfD-Vorstand hat neulich eine Pressemitteilung herausgegeben, in der gefordert wird, das Linksabbiegen zu verbieten und in jeder Kreuzung eine Statue des Eisernen Kanzlers so zu platzieren, dass es linksgrünversifften Autofahrern unmöglich gemacht wird, in die falsche Richtung zu fahren. Der Verkehrsminister im Exil Andreas S. hat, als er von diesem Ansinnen erfahren hat, anerkennend genickt. Etwas so blödes sei selbst ihm noch nie eingefallen.

Shift to the right – The AfD executive committee recently published a press release in which it is required to ban the turn to the left and to place a statue of the Iron Chancellor in every intersection in such a way that it is made impossible for leftleaning drivers to drive in the wrong direction. The Minister of Transport in exile Andreas S., when he found out about this request, nodded appreciatively. Something so stupid has never come up with himself.

Raum für Vermittlung

Nachdem die letzte PISA-Studie erneut gezeigt hat, wie miserabel unser Schulsystem tatsächlich ist, gackern wieder alle aufgeregt durcheinander und tun so, als sei nicht eh klar, wie das Problem zu lösen wäre. Wir Lehrer bekommen einfach nicht den notwendigen Raum für Vermittlung, weil so ein Raum eben eine Stange Geld kostet, das dann aber fehlen würde, wenn wieder einmal eine Bank gerettet werden muss oder ein DB-Vorstandmitglied eine neue Yacht braucht.

Space for imparting – After the last PISA study showed once again how miserable our school system actually is, everyone is cackling excitedly again and acting as if it wasn’t clear how the problem could be solved. We teachers simply don’t get the necessary space for imparting because such a room costs a lot of money, which would then be missing if a bank had to be saved again or a DB board member needed a new yacht.

Andere Länder, andere Sitten (3)

Bei uns muss man sich entscheiden, ob man Bier lieber aus der Dose trinkt oder aus der Flasche, ob man Fußball mag oder doch ein paar aufs Maul, während man in Luxemburg die wirklich wichtigen Lebensentscheidungen zu treffen hat. – Zivilisation oder Barbarei? Deutschland so: Schland!

Other countries, other customs – With us you have to decide whether you prefer to drink beer from a can or a bottle, whether you like football or a slap in the face, while in Luxembourg you have to make the really important life decisions. – Civilization or barbarism? Germany: Schland!

Unbekannte Geschichte

Dieses Jahr jährt sich der sog. „Hitler-Putsch“ bekanntlich zum 100. Mal, aber was kaum jemand weiß, nicht einmal in München, ist, dass zugleich der „Hitler-Punsch“ Jubiläum feiert. Als der spätere Führer vom Schauplatz des misslungenen Umsturzversuchs floh, suchte er zunächst in einer Kneipe im Bahnhofsviertel Zuflucht, nämlich in „Sepps Boazn“, einem Stehausschank, der von dem mit der KPD sympathisierenden Wirt Josef Gruber betrieben wurde. Der erkannte den Flüchtenden natürlich, aber anstatt ihn sofort zu erschießen, servierte er dem nahezu hysterischen H. einen „ganz besonderen Punsch“, wie er sich erinnerte, den er aus den Neigen des Vortages zusammengerührt hatte. H. habe das Glas mit dem bräunlichen Gebräu zügig geleert, ohne eine Miene zu verziehen, habe gezahlt und sei gegangen. Später hätten ihm die Nazis dann regelmäßig die Kneipe vollgekotzt, weil der H. seinen Punsch so gelobt habe.

Unknown hisstory – As is well known, this year marks the 100th anniversary of the so-called „Hitler-Putsch“, but what hardly anyone knows, not even in Munich, is that the „Hitler Punch“ is also celebrating an anniversary. When the future leader fled from the scene of the unsuccessful attempted coup, he first sought refuge in a bar in the station district, namely in „Sepps Boazn“, a standing tavern run by the innkeeper Josef Gruber, who was sympathetic to the KPD. Of course, he recognized the fugitive, but instead of shooting him immediately, he served the almost hysterical H. a “very special punch”, as he recalled, which he had made from the dregs of the previous day. H. quickly emptied the glass with the brownish brew without making a face, paid and left. Later, the Nazis regularly threw up in the pub because H. praised his punch so much.

Ein Trauma, Nikolaus Blome c/o Spiegel, ehem. BILD,

hinterließ anscheinend „der stechende Schmerz in der rechten Schulter“, als Ihnen einst bei den Bundesjugendspielen ein Ballweitwurf misslang. Bei manchen äußert sich so etwas nur in Ängsten, Sie führt es außerdem auf den rechten Weg: Eine „links-entschlossene Minderheit“ habe dafür gesorgt, dass die Bundesjugendspiele ab kommendem Schuljahr nur noch als bewegungsorientierter Wettbewerb ausgetragen werden. „Die Bundesjugendspiele ihres traditionellen Wettkampfcharakters beraubt und in Schneeflockenweitpusten verwandelt? Da kann man es auch ganz sein lassen. Welche Gesellschaft soll das abbilden?“ Vermutlich eine, die Wettbewerbe wie Fußballbundesliga und Casting-Shows ziemlich offensichtlich mag, aber Wettkämpfe, wenn sie Aua machen, weniger. Man könnte Ihnen jetzt unterstellen, dass Sie nur ein weiteres Schlachtfeld des Kulturkampfes eröffnen wollen, oder sich gar eine Jugend wünschen, die in gewisser Tradition flink ist wie die Windhunde und zäh wie Ihr ledriges Gesichtsfleisch, aber tatsächlich treibt Sie etwas anderes um: „Kurzum: Bundesjugendspiele und das Große und Ganze, das uns in diesem Sommer umtreiben sollte, haben eine Menge miteinander zu tun. Derzeit gewinnt dieses Land eine viel zu kleine Zahl von Wettkämpfen jedweder Art, als dass es sich leisten sollte, weitere abzuschaffen, nur weil sie welche sind.“ Die deutsche Jugend nämlich soll nicht etwa lernen, dass Bewegung gesund ist und Spaß machen darf, auch wenn man Handgranaten nicht 30 Meter weit werfen kann, sondern sie soll darauf gedrillt werden, im internationalen Kampf der Märkte zu bestehen, auf dass Deutschland wieder zu alter Größe auferstehe. Das ist, wir müssen es Ihnen, Blome, leider so deutlich sagen, im Wettbewerb mit stahlharten Kulturkämpferinnen wie Weidel und Storch ein schon sehr erbärmlicher Mädchenwurf und darum wieder keine Siegerurkunde wert. Tragen Sie’s wie ein Mann!

A trauma, Nikolaus Blome c/o Spiegel, formerly BILD, apparently was left behind by „the stabbing pain in the right shoulder“ when you failed to throw a ball at the national youth games. For some, something like this only expresses itself in fears, but you are also put on the right path: A „left-wing determined minority“ has ensured that the National Youth Games will only be held as a movement-oriented competition from the coming school year. „The Bundesjugendspiele robbed of their traditional competitive character and turned into blowing snowflakes? You can drop that. Which society is that supposed to represent?” Probably one that quite obviously likes competitions like the Bundesliga and casting shows, but competitions when they hurt, less so. One could now assume that you just want to open up another battlefield of the Culture War, or that you even wish for a youth that, in a certain tradition, is agile like greyhounds and tough as your leathery face, but actually something else is on your mind: „In short: National Youth Games and the big picture that should be on our minds this summer have a lot in common. At the moment, this country is winning far too few competitions of any kind to afford to abolish more just because they are.” The German youth should not learn that exercise is healthy and can be fun, too, even if you can’t throw hand grenades 30 meters, but it should be drilled to survive in the international battle of the markets, so that Germany rises back to its former glory. Unfortunately, we have to tell you Blome so clearly that, in competition with tough culture warriors like Weidel and Storch, this is a very pathetic malden-like attempt and therefore again not worth a winner’s certificate. Take it like a man!

Von Natur aus freundlich

Wer die Republic of Whangamomona in Neuseeland verlässt, bekommt nicht nur einen guten Wunsch mit auf den Weg, sondern wird sogar bedankt, etwas, das einem, der beispielsweise Bayern verlässt oder ein anderes der 16 Teile von Utschl, niemals passieren wird. Schön zu sehen, dass die Welt woanders nicht nur anders ist, sondern manchmal tatsächlich besser. Vielen Dank, dass Sie das hier gelesen haben und noch einen schönen Tag!

Friendly by nature – Anyone who leaves the Republic of Whangamomona in New Zealand not only gets a good wish, but is even thanked, something that will never happen to someone who leaves Bavaria or another of the 16 parts of Utschl, for example. Nice to see that the world is not only different elsewhere, but sometimes actually better. Thank you for reading this and have a nice day!

Rechte Logik

Die Ausländer sind faule Sozialbetrüger, die den Deutschen die Arbeit wegnehmen, weshalb ich sie schwarz auf meiner Baustelle beschäftigen muss, weil die Schweine Überstunden machen und trotzdem billiger sind!

Right wing logic – The foreigners are lazy social scammers who take the jobs away from the Germans, which is why I have to employ them illegally on my construction site, because the pigs work overtime and are still cheaper!

Gelungener Aprilscherz

Als die Bewohner der sechs Ostbundesländer heute früh erwachten, hatten einige vermutlich ein Déjà-vu, denn der Westen hatte nachts heimlich die Mauer wieder zugemacht und anders als damals im August / haben es diesmal die meisten gewusst. Auch drüben werden manche wohl noch morgen lachen, bis sie merken, dass der Wessi ihnen diesmal ganz Berlin überlassen hat und die Bundesregierung noch dazu. LOL!

Successful April Fool’s joke – When the residents of the six eastern federal states woke up early this morning, some probably had a déjà vu, because the west had secretly closed the wall again at night and, unlike back in August, most of us knew it. Some over there will probably still be laughing tomorrow, until they realize that this time the Wessi have given them all of Berlin and also the federal government. LOL!