Überfällig!

Angesichts des Aufstiegs der Rechtsextremen in Deutschland wird es Zeit, zu Ende zu bringen, was die Alliierten 1949 vermasselt haben, nämlich die endgültige Reinigung Deutschlands von allen Einflüssen des Nationalsozialismus. Ob man damit ausgerechnet ein österreichisches Unternehmen beauftragen sollte, ist zweifelhaft.

Overdue! – In view of the rise of right-wing extremists in Germany, it is time to end what the Allies screwed in 1949, namely the final cleaning of Germany from all influences of National Socialism. But it is doubtful whether you should hire an Austrian company to do that.

Ungerecht

Während es in Deutschland im Durchschnitt sechs Generationen dauert, bis Einwanderer den Aufstieg in die Mittelschicht geschafft haben, ist es Gänseblümchen fast vollständig verwehrt, die soziale Leiter zu erklimmen. Ob ihre Nachkommen weiter nach oben kommen oder nicht, ist vom Zufall abhängig, vom Wind und leider auch von Hausmeistern.

Inequity – While it takes six generations in Germany for immigrants to reach the middle class, daisies are almost completely denied to climb the social ladder. Whether their descendants will continue to come up or not depends on chance, on the wind and unfortunately also on janitors.

Letzter Schnee im April

Aus den laufenden Koalitionsverhandlungen wurde eben durchgestochen, dass es künftig „spätestens im April“ das letzte Mal schneien dürfe. Späterer Schneefall sei damit verboten. Man müsse schließlich an die Landwirtschaft, die Motoradfahrer und die Yachtbesitzer denken. Gut, dass die demokratischen Parteien trotz allem noch kompromissfähig sind!

Last snow in April – It has just been leaked from the ongoing coalition negotiations that the last snowfall in the future will be „in April at the latest.“ This means that later snowfall is prohibited. After all, we have to think about agriculture, motorcyclists, and yacht owners. It’s good that the democratic parties are still willing to compromise despite everything!

Neulich auf der Autobahn (1)

Die scheidende Bundesregierung hat mit Hilfe der Union noch rechtzeitig ein Gesetz beschlossen, dass es künftig strafbar ist, wenn einem auf der Autobahn das Bier ausgeht. So lasse sich der sinkende Absatz in den Gasthäusern ausgleichen, wie Herr S., ein sehr zufriedener Sprecher der Brauereiwirtschaft mitteilt. Auf den Einwand, dass legales Trinken am Steuer die Zahl der Unfälle erhöhen werde, und ob die Alkohollobby das mit ihrem Gewissen vereinbaren könne, antwortet S.: „Gewissen? Meine Güte, Sie armer Trottel!“ *Handgemenge*

Recently on the Autobahn – The outgoing federal government, with the help of the CDU/CSU, passed a law just in time that makes it a criminal offense to run out of beer on the Autobahn. This will offset the declining sales in pubs, according to Mr. S., a very satisfied spokesperson for the brewery industry. On the objection that legal drinking and driving will increase the number of accidents and whether the alcohol lobby can reconcile this with their conscience, S. replied: „Conscience? My goodness, you poor fool!“ *scuffle*

Gemischtwarenladen

Beim Bro kann man nicht nur Geld verspielen und Pakete abholen, die man dann eh wieder zurücksendet, er hat auch Apostrophe im Angebot. Völlig überflüssig zwar, aber gerade darum sind die Leute verrückt danach.

General store – At the Bro, you can not only gamble away money and pick up packages that you then send back anyway, he also has apostrophes on offer. Completely unnecessary, but that’s exactly why people are crazy about them.

Neues vom Wohnungsmarkt (17)

Wohnungssuchenden wird von den Ämtern inzwischen geraten, sich gefälligst nicht so anzustellen und einfach zu akzeptieren, dass das Leben kein Ponyhof oder Wunschkonzert sei. Es könne eben nicht jeder ein eigenes Zimmer haben, sonst müssten ja womöglich die Vermieter und Immobilienkonzerne auf einen Teil ihrer Profite verzichten und das wäre albern. Man solle sich ein Beispiel an den Bienen nehmen, die ihr ganzes Leben lang klaglos arbeiten und dann sozial verträglich im Herbst versterben würden. Auch Ameisen und Sardinen seien als Vorbilder geeignet.

News from the housing market – The authorities are now advising people looking for housing not to make such a fuss and to simply accept that life is not a bed of roses or a dream. Not everyone can have their own room, otherwise landlords and real estate companies might have to forego part of their profits, and that would be silly. We should take a leaf out of the book of bees, which work their whole lives without complaint and then die in a socially acceptable way in the autumn. Ants and sardines are also suitable role models.

Wie es wirklich war (28)

Als heute vor einigen Jahren, wann genau weiß eigentlich niemand mehr, die Mauer umgefallen war, vermutlich ein Baumangel, dachten die zuständigen Stellen in Ostberlin, es sei eine gute Idee, stattdessen eine Tür zu installieren, die nur von einer Seite aus zu öffnen war. Mauern waren im Volkseigenen Baumarkt nämlich gerade ausverkauft. Aber anscheinend half das mit der Tür auch nichts. Jedenfalls sind viele Leute in Ostberlin und drum herum auch heute noch nicht gut auf diese Geschichte zu sprechen. Aber auch darüber weiß man kaum etwas. Man muss ja auch nicht alles wissen.

How it really was – When the wall fell a few years ago today – nobody really knows when exactly – probably due to a construction defect, the authorities in East Berlin thought it would be a good idea to install a door instead that could only be opened from one side. Walls were sold out at the state-owned hardware store. But apparently the door didn’t help either. In any case, many people in East Berlin and the surrounding area are still not very fond of this story. But we hardly know anything about it either. You don’t have to know everything.