Neues aus der Wissenschaft (40)

Österreichische Archäologen haben neulich ein antikes Möbel ausgegraben, das wohl aus der römischen Spätantike stammt, aber in einem frühmittelalterlichen Schichtzusammenhang aufgefunden worden ist. Der Fundort und die äußeren Merkmale legen nahe, dass es sich um den in zeitgenössischen Quellen beschriebenen Campingthron Karls des Großen handelt. So heißt es bei Karls Biografen Einhard: „Wo immer er hinmusste, fuhr er auf einem Karren, der von einem Ochsengespann gezogen wurde und er saß auf einem steinernen Sessel, welchen er zum Verdruss seines Hofstaates stets mitzuführen pflegte.“ Eine anonyme Quelle wird noch deutlicher und kann daher hier nicht zitiert werden.

Science news – Austrian archaeologists recently unearthed an antique piece of furniture that probably dates back to late Roman antiquity, but was found in an early medieval context. The location where it was found and the external features suggest that it is the camping throne of Charlemagne described in contemporary sources. Charlemagne’s biographer Einhard states: „Wherever he had to go, he rode on a cart pulled by a team of oxen and sat on a stone chair, which he always took with him, much to the annoyance of his court.“ An anonymous source is even clearer and therefore cannot be quoted here.

Aus dem Familienalbum (74)

Großonkel Maxbert war vor seiner Pensionierung ein gefragter Nasenhaarfriseur und er hatte sich nie damit abgefunden, seinen Beruf nicht mehr ausüben zu dürfen. Maxbert war nämlich nahezu blind, jedenfalls extrem schwachsichtig. Er hatte das größte und zugleich hässlichste Wohnzimmer, das ich je gesehen habe. Als er einmal zu einem runden Geburtstag die ganze Familie eingeladen hatte, mussten wir alle im Wohnzimmer Platz nehmen und wurden einer nach dem anderen ins „Behandlungszimmer“ gerufen, aus dem dann gellende Schreie drangen. Meine Eltern und ich sind entsetzt geflohen, und andere Familienmitglieder weigern sich, über das Erlebte zu sprechen, was mich natürlich neugierig macht. Vielleicht gehe ich das nächste Mal doch wieder hin.

From the family album – Great Uncle Maxbert was a sought-after nose hairdresser before he retired and he never accepted that he would no longer be able to practice his profession. Maxbert was almost blind, or at least extremely poor-sighted. He had the largest and ugliest living room I have ever seen. When he once invited the whole family to a big birthday, we all had to sit in the living room and were called one after the other into the „treatment room“, from which shrill screams could be heard. My parents and I fled in horror and other family members refuse to talk about what happened, which of course makes me curious. Maybe I’ll go back next time.

Im Café Namenlos in Wien

Weil es das „Café ohne Namen“ nicht mehr gibt, oder womöglich nie gegeben hat, geht der Heumarkt-Ringer René Wurm nun ins Café Namenlos.

At Café Nameless in Vienna – Because the “Café without a name” no longer exists, or perhaps never did, Heumarkt wrestler René Wurm now goes to Café Nameless.

Neues aus der Wissenschaft (38)

Rote Riesensterne sind, wie bekannt sein sollte, ziemlich labile Zeitgenossen, in deren Kernen kein Wasserstoff mehr vorhanden ist und die sich daher auf das Hundertfache ihrer Größe ausdehnen. Hausbesitzer sollten darum keinesfalls an solche Bewerber vermieten, da man die aufgeblähten Mieter nie wieder aus dem Haus bekommt, es sei denn, man reißt es ab. Erst nach einigen Millionen Jahren verwandeln sich die roten Riesen in weiße Zwerge, die man bequem zur Haustür hinaus rollen kann, aber kein Vermieter wird so viel Geduld aufbringen wollen.

Science news – Red giant stars are, as we all know, fairly unstable creatures whose cores no longer contain hydrogen and which therefore expand to a hundred times their size. Hence should homeowners never rent to such applicants, as the bloated tenants will never be able to leave the house again, unless the house is demolished. It is only after a few million years that the red giants turn into white dwarfs that can be easily rolled out of the front door, but no landlord will want to be so patient.

Im Café Kriemhild in Wien

Ein hübsches und hippes Lokal für die studentische Jugend und alle, die noch Jahre später daran glauben, dass man es ihnen nicht ansieht. Ihren Siegfried wird Cream Hilled dort nicht treffen, eher einen angehenden Germanisten, der Arno Schmidt liest, weil das Verbissene vermeintlich zum Veganen passt. Man kann aber auch entspannt einfach so hingehen und eine Melange aus Kriem und der guten Alt-Wien-Röstung schlürfen. Hmmm!

At Café Kriemhild in Vienna – A pretty and hip place for young students and all those who, years later, still believe that you can’t tell. Cream Hilled won’t meet her Siegfried there, more likely a would-be German studies student who reads Arno Schmidt because the doggedness supposedly fits with veganism. But you can also just go there and relax and sip a blend of Kriem and the good Old Vienna roast. Hmmm!

Ein typischer Tag in Wien

Erst im „Koffein und Kohlehydrate“ ein gutes Frühstück, mittags im „Fleisch und Panade“ ein schönes Schnitzerl, dann ins „Fett und Zucker“ und danach sehr glücklich ins „Hopfen und Malz“. Den Abend verbringe ich dann im „Whiskey und Eis“ und danach geht’s für acht Stunden ins „Bett und Decke“.

A typical day in Vienna – First a good breakfast at “Caffeine and Carbohydrates”, a nice schnitzel at “Meat and Breading” for lunch, then to “Fat and Sugar” and then very happily to “Hops and Malt”. I then spend the evening at “Whiskey and Ice” and then it’s off to “Bed and Blanket” for eight hours. (On the sign: Cake makes you happy. Fat&Sugar)

Café Rüdigerhof in Wien

Ein sehr hübsches Café in Margareten mit fast originaler Einrichtung aus den 1950er und 60er Jahren, die seither laut Speisekarte „nur minimal verändert“ wurde, anscheinend in den 1980er oder 90er Jahren. Die Gäste scheinen jedenfalls von heute zu sein, manche aber schauen vielleicht nur so aus. Was zwischen dem Urknall und den 1950er Jahren geschah, ist leider nicht überliefert, ebensowenig, was in den 1970er Jahren und den 0ern und den 10ern vor sich ging. Vermutlich wurde einfach nur gut gegessen und getrunken. Das ist ja eigentlich auch schon genug.

Café Rüdigerhof in Vienna – A very pretty café in Margareten with almost original furnishings from the 1950s and 60s, which according to the menu have been „only minimally changed“ since then, apparently in the 1980s or 90s. The guests certainly seem to be from today, but some of them may just look like they are. What happened between the Big Bang and the 1950s is unfortunately not known, nor is what happened in the 1970s and the 0s and 10s. Presumably people just ate and drank well. That’s actually enough.

Achtung Wienbesucher!

Sollten Sie demnächst die österreichische Hauptstadt Wien besuchen und mit dem eigenen PKW anreisen, beachten Sie bitte an der Stadtgrenze die neuen Warnschilder, die darauf hinweisen, dass eine bestimmte Art Signalhorn auf dem Gebiet der Stadt Wien künftig nicht mehr benutzt werden darf. Gleiches gilt übrigens für Fahrradfahrer. Alle anderen dürfen nach wie vor so viel Lärm machen wie bisher auch.

Attention visitors to Vienna! – If you are visiting the Austrian capital Vienna soon and are arriving by car, please pay attention to the new warning signs at the city limits, which indicate that a certain type of horn may no longer be used in the city of Vienna. The same applies to cyclists. Everyone else is still allowed to make as much noise as before.

Wie es wirklich war (25)

Der britische Zigarrenraucher Winston C. war ja nicht nur bekannt für seinen exorbitanten Zigarrenverbrauch, sondern auch für die Erklärung, weshalb er dazu trotz seiner exorbitanten Leibesfülle überhaupt noch imstande war: „No sports!“ Das erschien schon damals very unglaubhaft und wie neulich zum Vorschein gekommene Dokumente belegen, war es das wohl tatsächlich, denn anscheinend war C. zeitlebens zahlendes Mitglied der Sportschule Heimlich. Aber wer Zigarrenrauchern auch nur ein Wort glaubt, ist wirklich selbst schuld!

How it really was – The British cigar smoker Winston C. was not only known for his excessive cigar consumption, but also for the explanation why he was even capable of doing so despite his exorbitant corpulence: „No sports!“ That seemed very unbelievable even then and, as recently discovered documents show, it was indeed so, because C. was apparently a paying member of the Underhand sports school for his entire life. But if you believe a word that cigar smokers say, you really only have yourself to blame!

Zum Glück!

In der Beethovenwohnung im Pasqualatihaus in Wien kann man noch heute den Haken besichtigen, an den Beethoven der Überlieferung nach mehrmals seinen Komponistenberuf hängen wollte. Zum Glück hat er es dann doch nicht getan, sondern angeblich bloß seinen Mantel aufgehängt; wobei sich die Fachwelt in diesem Punkt keineswegs einig ist.

Luckily! – In Beethoven’s apartment in the Pasqualatihaus in Vienna you can still see the hook on which, according to tradition, Beethoven wanted to hang his profession as a composer several times. Luckily he didn’t do it, but supposedly just hung up his coat; although experts are by no means unanimous on this point.