Moby Dick Bar in Wien

Weil Barkeeper und Publikum um einiges jünger waren als ich, nahm ich meinem Alter angemessen einen sehr guten Old Fashioned und genoss die angenehme Atmosphäre. Falls Sie mal in Wien sind: Neustiftgasse 26, nicht weit vom Volkstheater.

Moby Dick Bar in Vienna – Because the bartenders and crowd were quite a bit younger than me, I had a very good Old Fashioned, appropriate for my age, and enjoyed the pleasant atmosphere. If you are in Vienna: Neustiftgasse 26, not far from the Volkstheater.

Im Gasthaus (3)

– „Typisch. Nur Veganes auf der Speisekarte. Na, dann bestell ich erst recht ein Schnitzel!“
– „Ein Stück Petersilie als ‚Gruß aus der Küche’? Frechheit!“

At the inn – „Typical. Only vegan on the menu. Well, then I’ll definitely order a Schnitzel!” „A piece of parsley as a ‚greeting from the kitchen‘? Infamy!”

Vergessene Helden (1)

Als der alte Admiral Almdudler in den Ruhestand versetzt worden war und auf sein Leben zurückblickte, dachte er: „Meine besten Jahre habe ich der österreichischen Kriegsmarine geschenkt und hin und wieder durfte ich sogar einen Piefke mitsamt seinem Motorboot auf den Grund des Wörthersees schicken. War es das wert?“ Natürlich war es das, aber eigentlich war der Admiral ein Schöngeist und Weltverbesserer, weshalb er den Rest seines Lebens damit verbrachte, die Welt ein wenig bunter zu machen. Sogar die Piefkes müssen das anerkennen, wenn sie es überhaupt bemerken.

Forgotten Heroes – When the old Admiral Almdudler had retired and looked back on his life, he thought: „I gave my best years to the Austrian Navy and every now and then I was even allowed to send a Piefke and his motorboat to the bottom of the Wörthersee. Was it worth it?” Of course it was, but actually the admiral was an esthete and a do-gooder, which is why he spent the rest of his life trying to make the world a little brighter. Even the Piefkes have to acknowledge that, if they even notice it.

Café Sperl in Wien

Im Sperl gibt es wahrscheinlich eine bessere Sachertorte als im Sacher, aber das ist, zugegeben, nur mein Vorurteil, weil ich nicht ins Sacher gehe – man kommt ja eh nicht rein, weil da die Touristen Schlange stehen, die nicht wissen, dass es im Sacher nur die zweitbeste Sachertorte gibt. Aber das ist auch gut so, weil ich dann gewiss einen Platz bekomme in meinem Lieblingscafé.

Cafe Sperl in Vienna – The Sperl probably has a better Sacher cake than the Sacher, but admittedly that’s just my prejudice, because I don’t go to the Sacher – you can’t get in anyway because there are queues of tourists who don’t know that at the Sacher you only get the second best Sacher cake. But that’s a good thing, because so I can be sure I’ll get a seat in my favorite café.

Café Zartl in Wien

Im Café Zartl haben schon Musil und Doderer gesessen und bestimmt die ein oder andere Kardinalschnitte genossen. Wären Sie etwas später gekommen, hätten sie auch mit Eisler anstoßen und sich von Hrdlicka anknurren lassen können. Weil ich leider zu spät dran war, konnte ich dies nicht, aber der Kuchen war sehr gut.

Cafe Zartl in Vienna – Musil and Doderer have already sat in Café Zartl and certainly enjoyed one or the other cardinal cut. If they had come a little later, they could have toasted with Eisler and let Hrdlicka growl at them. Unfortunately I was late so I couldn’t, but the cake was very good.

Im Pferdepuff

Der Wiener hat zu Pferden ein offenbar ambivalentes Verhältnis. Er findet es leiwand, dass die armen Viecherl vor die depperten Fiaker gespannt wochenlang bei Minusgraden herumstehen müssen,

aber den albernen Lipizzanern baut er einen eigenen Puff. Am Ende kommt ja eh alles in die Wurst, also ist es ihm wohl wurscht.

At the horse brothel – The Viennese obviously have an ambivalent relationship with horses. He finds it topnotch that the poor critters have to stand around in sub-zero temperatures for weeks in front of the stupid carriages, but he builds a brothel for the silly Lipizzaners. In the end, everything ends in the sausage anyway, so he probably doesn’t give a damn.

(gesehen / seen in Wien)

Weichgezeichnet

aus meinem Skizzenbuch / from my sketchbook

Maria am Gestade in Wien ist eigentlich eine ganz hübsche einschiffige Basilika aus dem 14. Jh., aber gerade als ich sie zeichnen wollte, wurde sie an verschiedenen Stellen ihres Baukörpers weich und unförmig, womit allein sich meine scheinbar misslungene Zeichnung erklären lässt.

Drawn until soft – Maria am Gestade in Vienna is actually a very pretty, single-nave basilica from the 14th century, but just as I was about to draw it, it became soft and misshapen in various parts of its structure, which alone explains my apparently failed drawing.