Hässliche Vorschrift

An bestimmten Orten ist in Neuseeland das Trinken von Alkohol verboten, vermutlich weil Betrunkene kein schöner Anblick sind und die schöne Aussicht verderben. Zum Glück sind die hässlichen Beschriftungen nicht sehr groß, so dass man sich als kleine Gruppe im Kreis darum herum aufstellen und sich trotzdem noch bequem zuprosten kann.

Ugly rule – Drinking alcohol is banned in certain places in New Zealand, presumably because drunk people are not a pretty sight and spoil the beautiful view. Luckily, the ugly inscriptions aren’t very big, so you can stand in a circle around them in a small group and still comfortably toast each other.

Von Natur aus freundlich

Wer die Republic of Whangamomona in Neuseeland verlässt, bekommt nicht nur einen guten Wunsch mit auf den Weg, sondern wird sogar bedankt, etwas, das einem, der beispielsweise Bayern verlässt oder ein anderes der 16 Teile von Utschl, niemals passieren wird. Schön zu sehen, dass die Welt woanders nicht nur anders ist, sondern manchmal tatsächlich besser. Vielen Dank, dass Sie das hier gelesen haben und noch einen schönen Tag!

Friendly by nature – Anyone who leaves the Republic of Whangamomona in New Zealand not only gets a good wish, but is even thanked, something that will never happen to someone who leaves Bavaria or another of the 16 parts of Utschl, for example. Nice to see that the world is not only different elsewhere, but sometimes actually better. Thank you for reading this and have a nice day!

Da hilft auch keine Medizin

Nicht, dass es mich gewundert hat, auch am anderen Ende der Welt Dummköpfe vorzufinden. So jemanden will man nicht in der Nähe haben, aber diesen hier hätte ich gerne gesehen, wenn ich ihm einen Impfstoff gegen Kommunismus angeboten hätte. Ich bin mir fast sicher, dass er auch den ablehnen würde. Tja, Jock, da jeder mindestens einmal Covid bekommt, solltest du vielleicht jetzt schon den Text der Internationalen üben.

In this case even medicine doesn’t help – Not that I was surprised to find fools on the other side of the world. You don’t want someone like that around, but I would have loved to see this one if I’d offered him a vaccine against Communism. I’m almost certain he’d turn it down too. Well, Jock, since everyone gets Covid at least once, you might want to start practicing the International’s lines now.

Feierabend

Nach einem harten Arbeitstag wartet die Frühschicht der hiesigen Möwenbelegschaft auf die Fähre ans andere Ufer. Gefragt, warum sie nicht einfach hinüberfliegen, lachen sie genervt. „Was für ne blöde Frage! Wir fliegen den ganzen Morgen schon im Regen herum, sind nass und durchgefroren bis auf die Knochen und dann sollen wir auch noch dumme Fragen beantworten. Fresst Euren Fisch doch selber! Menschen! Ha! Ha-Ha-Ha-Ha!“

Knock off – After a hard day’s work, the morning shift of the local seagull workforce is waiting for the ferry to the other bank. When asked why they don’t just fly over, they laugh annoyed. „What a stupid question! We’ve been flying around in the rain all morning, wet and frozen to the bone, and then we’re supposed to answer stupid questions. Eat the fish yourself! Humans! Ha! Ha-Ha-Ha-Ha!“

Einfache Lösung

Der Friedensnobelpreis geht dieses Jahr nach Ostbrandenburg an den arbeitslosen Bergführer Mario Karsunke. Nach der Wende wurden die Brandenburger Alpen ja bekanntlich abgetragen, da sie angeblich nicht konkurrenzfähig gewesen seien, was Herrn Karsunke zufolge völliger Quatsch sei, weil die westdeutschen Alpen gegenüber den Schweizer oder Österreicher Alpen „ja ooch komplett abstinken“ würden. „Seit denne bin ick arbeitslos.“ Darum habe er viel Zeit gehabt, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen und sei so schließlich auf die Lösung des vor allem in den USA grassierenden Problems der Massenschießereien gekommen. „Einfach ’n Schild uffhängen und vabieten, wa!“ Tatsächlich ist seit der Einführung dieser Maßnahme in den USA kein einziger Schuss mehr gefallen. Die UNO prüft nun, ob man auf diese Weise auch den Krieg in der Ukraine beenden könne. Hoffen wir das Beste.

Simple solution – This year, the Nobel Peace Prize goes to the unemployed mountain guide Mario Karsunke in East Brandenburg. As is well known, the Brandenburg Alps were removed after reunification because they were allegedly not competitive, which, according to Mr. Karsunke, is complete nonsense, because the West German Alps “also loose completely” compared to the Swiss or Austrian Alps. „Since then I’ve been unemployed.“ That’s why he had a lot of time to deal with other things and finally found a solution to the problem of mass shootings, which is particularly rampant in the USA. „Just hang up a sign and ban it, right?“ In fact, since the introduction of this measure in the USA, not a single shot has been fired. The UN is now examining whether the war in Ukraine could also be ended in this way. Let’s hope the best.

Geschäftstüchtigkeit

Als dem Metzger aus Versehen die Kettensäge ausgerutscht war und er sich entzweigeteilt hatte, dachte er sich, da könne man was draus machen, erwarb das Gebäude nebenan und drapierte seinen nunmehr nutzlosen Unterleib auf dessen Dach. Die Leute wurden natürlich neugierig, weil überhaupt nicht ersichtlich war, womit in diesem Geschäft gehandelt wurde. Träume kauft man ja üblicherweise nicht in einem Laden. Damit hatten sie auch absolut Recht, wie sich jedoch erst später herausstellte, denn nachdem die Kunden zuhause in dem Glauben, sie hätten einen Traum erworben, schlafen gingen, wurden sie ausnahmslos von Alpträumen gequält, in denen Kettensägen eine wesentliche Rolle spielten. Reklamationen jedoch waren stets erfolglos.

Business acumen – When the butcher accidentally slipped his chainsaw and split himself in two, he figured something could be done about it, so he bought the building next door and draped his now useless abdomen on its roof. Of course, people were curious because it was not at all clear what was being traded in this shop. You don’t usually buy dreams in a store. They were absolutely right about that, but as it turned out only later, after customers went to sleep at home thinking they had bought a dream, they were invariably plagued by nightmares in which chainsaws played an integral part. Complaints, however, were always unsuccessful.

Andere Länder, andere Sitten (1)

Niemand kümmert sich um die riesigen Möwen, die diesen Strand auf der Nordinsel Neuseelands bevölkern. Der Neuseeländer regt sich offenbar über nichts auf, nicht einmal wenn er gefressen wird. Die Leute joggen trotzdem munter weiter. Erstaunlich!

Other countries other manners – No one cares about the giant seagulls that frequent this beach on New Zealand’s North Island. The New Zealander doesn’t seem to get upset about anything, not even when he’s eaten. People keep jogging anyway. Astonishing!

Travestie

Ich bin ja schon froh, wenn ich einen Baum von einem Strauch unterscheiden kann, aber hier habe ich mich auch mit Vermutungen zurückgehalten: Sind das Blumen, die Vögel imitieren, die wie Blumen aussehen, oder sind es Vögel, die Blumen imitieren, die wie Vögel aussehen? Wäre ein Supermarkt in der Nähe gewesen, hätte ich Vogelfutter und Dünger gekauft, um es herauszufinden. Nun aber muss ich wohl dumm bleiben.

Travesty – I’m happy when I can tell a tree from a bush, but I’ve also held back my guesses here: are these flowers imitating birds that look like flowers, or are they birds imitating flowers that look like birds? Had there been a supermarket nearby I would have bought bird seed and fertilizer to find out. But now I must remain stupid.

Unerwartete Begegnung

Eigentlich ist es ja so, dass auf einer Reise ans andere Ende der Welt nichts erwartbarer ist als eine unerwartete Begegnung, aber ich war dann doch recht überrascht, als ich in Neuseeland auf einen Brontosaurus traf. Wir haben uns ein bisschen unterhalten – die Neuseeländer sind ja sehr kontaktfreudig und freundlich – aber als ich zum Abschied um ein gemeinsames Foto bat, äußerte er den Wunsch, unerkannt zu bleiben. Das habe ich selbstverständlich respektiert und nur ein Bild seines Fußes gemacht, damit Sie sich eine Vorstellung machen können.

Unexpected Encounter – Actually, on a trip to the other end of the world, nothing is more to be expected than an unexpected encounter, but I was quite surprised when I met a brontosaurus in New Zealand. We talked for a bit – New Zealanders are very sociable and friendly – but when I asked for a photo together as I left, he expressed a wish not to be recognised. I respected that of course and just took a picture of his foot so you can get an idea.

Hauspuff

Was den Gebäuden in Neuseeland fehlt, zumindest den Altbauten, und die meisten Leute leben in alten Holzhäusern, das sind eine ordentliche Dämmung und eine Zentralheizung. Im dortigen Winter habe ich die Vorzüge einer Heizdecke kennengelernt, während ein anderer sich offenbar ein Dieselaggregat ins Zimmer gestellt hat. Es war laut und es hat gestunken, aber die Passanten sind einfach über die rußige Abgaswolke gestiegen, als sei es das Normalste in der Welt.

House exhaust – What the buildings in New Zealand lack, at least the older buildings and most people live in old wooden houses, are proper insulation and central heating. In the winter there I got to know the advantages of an electric blanket, while somebody apparently put a diesel generator in his room. It was loud and it smelled, but passers-by just stepped over the sooty cloud of exhaust as if it was the most normal thing in the world.