In den Kneipen meiner Heimatstadt findet man inzwischen nur noch zwei Gruppen von Menschen: gesichtsledrige Mittfünfziger, die seit 60 Jahren rauchen und schwäbische Maschinenbaustudenten, die sich nur schreiend verständigen können.
Why I prefer to stay at home – In the bars of my hometown you now only find two groups of people: leathery-faced people in their mid-fifties who have been smoking for 60 years and Swabian mechanical engineering students who can only communicate by shouting.
Die Stadtverwaltung teilt mit, dass es zunehmend Probleme mit obdachlosen Sonnenschirmen gebe, die, um sich vor Regen zu schützen, in Hauseingängen und U-Bahn-Zwischengeschossen nächtigen würden. Ein Sprecher der Gastwirte wehrte sich gegen den Vorwurf der Ausbeutung und wandte ein, es sei nicht Aufgabe des Arbeitgebers, den Beschäftigten eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Es sei außerdem schon immer so gewesen, dass, wer unter freiem Himmel arbeite, den Naturgewalten ausgesetzt sei, aber die Arbeitsmoral der jungen Generation sei nicht mehr nachzuvollziehen. Mit altgedienten Sonnenschirmen habe man keine Probleme.
News from the catering industry – The city administration reports that there are increasing problems with homeless parasols, who spend the night in doorways and subway mezzanines to protect themselves from the rain. A spokesman for the restaurant owners defended himself against the accusation of exploitation and argued that it was not the employer’s job to provide accommodation for employees. It had also always been the case that anyone who worked outdoors was exposed to the forces of nature, but the work ethic of the younger generation was no longer understandable. There were no problems with long-serving parasols.
Morgen Vormittag werden in Venedig in der Kirche S. Maria Formaggio die besten Käsesorten ausgesegnet. Aber Achtung: Die Veranstaltung ist nicht ökumenisch. Wurstfans müssen leider draußen bleiben.
Attention gourmets! – Tomorrow morning the best cheeses will be blessed in the church of S. Maria Formaggio in Venice. But beware: the event is not ecumenical. Sausage fans will unfortunately have to stay outside.
An der Hochschule für angewandten Unfug hat sich ein neues Forschungsgebiet etabliert. Das „Institut für Aufzählungen“ teilt mit, es habe damit begonnen herauszufinden, wie viele sinnvolle Wortkombinationen möglich seien, bevor der Aufzählende einschlafe oder wahnsinnig werde. Der Forschungsleiter und ein Großteil der Studierenden sei jedoch entweder schon eingewiesen worden oder wegen des unzulässigen Gebrauchs kausaler Konjunktionen exmatrikuliert worden.
Science news – A new field of research has been established at the University of Applied Nonsense. The „Institute for Enumerations“ reports that it has begun to find out how many meaningful word combinations are possible before the person listing them falls asleep or goes mad. However, the head of research and a large number of the students have either already been sent to a mental asylum or expelled for the improper use of causal conjunctions.
Für alle, die, warum auch immer, Orientierung und Halt suchen, aber mit den Kirchen aus den bekannten Gründen nichts mehr anfangen können: Ein Straßenschild tut es auch.
Pathbreaking proposal – For all those who, for whatever reason, are looking for orientation and support, but for the well-known reasons can no longer do anything with churches: a street sign will do the trick.
Und schon wieder der alte Franzose! Dem Anschein nach hat sich Marcel D. nun der Street Art zugewandt. Wenn ihm doch bloß einmal etwas Neues einfallen würde!
News from art history – And the old Frenchman again! It seems that Marcel D. has now turned to street art. If only he could come up with something new!
Ein Bekannter verbrachte neulich auf Dienstreise eine Nacht in einem Luxushotel. Das Zimmer sei riesig gewesen und das Bett so groß wie sein heimisches Schlafzimmer. Es habe außerdem, so teilt er mit, nicht nur eine reichlich gefüllte Mini-Bar, also vielmehr eine Maxi-Bar gegeben und alles, was man für die Körperpflege benötigt, sondern auch Bügelbrett und Bügeleisen, als ob jemals jemand, der sich so ein Hotel leisten könne, selbst bügeln würde. In einem Wandschrank habe er außerdem ein Set aus Ziegeln und Zement gefunden, mit dem man ein Haus bauen könne, sowie Utensilien, um einen Baum zu pflanzen und in einem anderen Schrank sogar eine Frau, um einen Sohn zu zeugen. Er habe dann doch lieber gebügelt.
Excessive luxury – A friend of mine recently spent a night in a luxury hotel while on a business trip. The room was huge and the bed was as big as his bedroom at home. He also said that there was not only a well-stocked mini-bar, or rather a maxi-bar, and everything you need for personal hygiene, but also an ironing board and iron, as if anyone who could afford a hotel like that would ever iron themselves. In a closet he also found a set of bricks and cement with which you could build a house, as well as utensils for planting a tree and in another closet even a woman with whom he could father a son. He preferred to iron after all.
Was die meisten nicht wissen, ist, dass Treppen sehr viel älter sind als der Mensch, der von sich behauptet, sie erfunden zu haben. Das ist natürlich völliger Blödsinn, wie das meiste, das der Mensch behauptet. Tatsächlich sind Treppen eine der ältesten Spezies. Sie haben die Dinosaurier überlebt und mussten zusehen, wie der Planet von den Säugetieren erobert wurde, mit denen sie aber keine Probleme hatten, bis der Mensch damit begann, auf ihnen herumzutrampeln. Bisher hatten die Treppen keine natürlichen Feinde und waren es nicht gewohnt, so behandelt zu werden. Wie holsteinische Bauingenieure nun jedoch nachweisen konnten, scheint den Treppen inzwischen der Geduldsfaden gerissen zu sein, da vermehrt von Treppen berichtet wird, die ihren Platz verlassen haben und Menschen in die Irre führen, womöglich mit Absicht. Teilweise hat das schon zu schweren Verletzungen geführt. Progressive Architekten plädieren daher dafür, die Treppe endlich auszurotten und durch Aufzüge zu ersetzen.
Science news – What most people don’t know is that stairs are much older than the human who claims to have invented them. This is of course complete nonsense, like most things that humans claim. Stairs are actually one of the oldest species. They survived the dinosaurs and had to watch as the planet was conquered by mammals, which they had no problems with until humans started trampling on them. Until then, stairs had no natural enemies and were not used to being treated like that. However, as Holstein civil engineers have now been able to prove, stairs seem to have run out of patience, as there are increasing reports of stairs that have left their place and are misleading people, possibly on purpose. In some cases, this has already led to serious injuries. Progressive architects are therefore calling for stairs to finally be eradicated and replaced with elevators.
Österreichische Archäologen haben neulich ein antikes Möbel ausgegraben, das wohl aus der römischen Spätantike stammt, aber in einem frühmittelalterlichen Schichtzusammenhang aufgefunden worden ist. Der Fundort und die äußeren Merkmale legen nahe, dass es sich um den in zeitgenössischen Quellen beschriebenen Campingthron Karls des Großen handelt. So heißt es bei Karls Biografen Einhard: „Wo immer er hinmusste, fuhr er auf einem Karren, der von einem Ochsengespann gezogen wurde und er saß auf einem steinernen Sessel, welchen er zum Verdruss seines Hofstaates stets mitzuführen pflegte.“ Eine anonyme Quelle wird noch deutlicher und kann daher hier nicht zitiert werden.
Science news – Austrian archaeologists recently unearthed an antique piece of furniture that probably dates back to late Roman antiquity, but was found in an early medieval context. The location where it was found and the external features suggest that it is the camping throne of Charlemagne described in contemporary sources. Charlemagne’s biographer Einhard states: „Wherever he had to go, he rode on a cart pulled by a team of oxen and sat on a stone chair, which he always took with him, much to the annoyance of his court.“ An anonymous source is even clearer and therefore cannot be quoted here.
Großonkel Maxbert war vor seiner Pensionierung ein gefragter Nasenhaarfriseur und er hatte sich nie damit abgefunden, seinen Beruf nicht mehr ausüben zu dürfen. Maxbert war nämlich nahezu blind, jedenfalls extrem schwachsichtig. Er hatte das größte und zugleich hässlichste Wohnzimmer, das ich je gesehen habe. Als er einmal zu einem runden Geburtstag die ganze Familie eingeladen hatte, mussten wir alle im Wohnzimmer Platz nehmen und wurden einer nach dem anderen ins „Behandlungszimmer“ gerufen, aus dem dann gellende Schreie drangen. Meine Eltern und ich sind entsetzt geflohen, und andere Familienmitglieder weigern sich, über das Erlebte zu sprechen, was mich natürlich neugierig macht. Vielleicht gehe ich das nächste Mal doch wieder hin.
From the family album – Great Uncle Maxbert was a sought-after nose hairdresser before he retired and he never accepted that he would no longer be able to practice his profession. Maxbert was almost blind, or at least extremely poor-sighted. He had the largest and ugliest living room I have ever seen. When he once invited the whole family to a big birthday, we all had to sit in the living room and were called one after the other into the „treatment room“, from which shrill screams could be heard. My parents and I fled in horror and other family members refuse to talk about what happened, which of course makes me curious. Maybe I’ll go back next time.
Webseitenbetreiber müssen, um Ihre Webseiten DSGVO konform zu publizieren, ihre Besucher auf die Verwendung von Cookies hinweisen und darüber informieren, dass bei weiterem Besuch der Webseite von der Einwilligung des Nutzers
in die Verwendung von Cookies ausgegangen wird.
Der eingeblendete Hinweis Banner dient dieser Informationspflicht.
Sie können das Setzen von Cookies in Ihren Browser Einstellungen allgemein oder für bestimmte Webseiten verhindern.
Eine Anleitung zum Blockieren von Cookies finden Sie
hier.