Aus dem Familienalbum (60)

Seit mein Großonkel Dieter in Rente gegangen ist, geht er viel spazieren und deshalb dachte er sich: Gut, dann kann ich mir ja gleich einen Hund zulegen, dann hat das Spazierengehen wenigstens einen Sinn. Anstatt aber im Tierheim nach einem passenden Tier zu suchen, hat er, als alter Knauser der er ist, auf eine obskure Anzeige in einer Postwurfsendung geantwortet. Er habe eben noch keine Erfahrung mit Hunden gehabt, deshalb sei es ihm auch nicht aufgefallen, dass mit dem Tier etwas nicht stimmte, und er sei es durchaus gewöhnt, dass ihn die Leute blöde anglotzen würden, weil die Leute nun einmal blöd seien und es nicht anders kennen. Es habe ihn anfangs auch nicht gestört, dass der Hund nicht auf den Namen Bello habe hören wollen, er würde das ja auch nicht wollen, doch auf Hasso, Rex und Fifi habe das Tier ebenfalls nicht reagiert. Erst als der Hund begonnen habe, im Stadtpark Bäume zu fällen, sei ihm ein Verdacht gekommen. Das Tier befinde sich nun in der Obhut eines Wildparks und er müsse sich mit einer Schadensersatzklage der Stadtverwaltung herumärgern, was nun wirklich ungerecht sei. Das ganze Unglück rühre am Ende nur daher, dass man von ihm als Rentner erwarte, spazieren zu gehen, weshalb er aus Protest künftig zuhause auf seinem Sofa sitzenbleiben werde!

From the family album – Since my great uncle Dieter retired, he is going for a walk every day and that’s why he thought: Well, then I can get a dog right away, then walking at least makes sense. Instead of looking for a suitable animal in the animal shelter, he, as an old miser that he is, replied to an obscure advertisement in a junk mail. He hadn’t had any experience with dogs yet, so he didn’t notice that something was wrong with the animal, and he was quite used to that people would shook him stupid because people are stupid and that is all they can do. It didn’t bother him at the beginning that the dog did not want to hear by the name Bello, he wouldn’t want that either, but the animal did not react to Hasso, Rex and Fifi too. It was only when the dog started to fell trees in the city park that he became suspicious. The animal is now in the care of a wildlife park and he has to get around with a claim for damages by the city administration, which is really unfair. In the end, all the misfortune only comes from everybody expecting him, as a pensioner, to go for a walk, which is why he in protest over it will stay on his sofa at home in the future!