Aus dem Familienalbum (33)

Meine Mutter hatte sich schon immer einen Ententeich hinterm Haus gewünscht, was daran scheiterte, dass unser Garten nicht größer war als der Bierkasten, den mein Vater manchmal nach draußen stellte, um ihm dort Gesellschaft zu leisten, wenn ihm meine Mutter mit ihrem Gejammer über den nicht vorhandenen Ententeich wieder einmal auf die Nerven ging. Irgendwann hatte er es satt und als ich damals von der Schule kam, war ich doch sehr überrascht, hinter dem Haus nicht nur einen Teich, sondern einen See vorzufinden. Meine Mutter war gar nicht mehr zu beruhigen, ebensowenig die Nachbarn, die, von der Arbeit heimgekehrt, feststellen mussten, dass jemand (mein Vater) ihre Häuser abgeräumt hatte. „Hier habe ich wenigstens meine Ruhe“, meinte mein Vater, als ich ihn nach dem Prozess im Gefängnis besuchte.

From the family album – My mother had always wanted a duck pond behind the house, which failed because our garden was no bigger than the beer crate my father sometimes put outside to keep him company when my mother complained about the nonexistent duck pond once again. At some point he got tired of it and when I got home from school, I was very surprised to find not just a pond but a lake behind the house. My mother could not be calmed, and neither were the neighbors who, having returned home from work, found that someone (my father) had demolished their houses. „At least I have my peace here,“ said my father when I visited him in prison after the trial.