Nachdem die Sonne untergegangen ist, versammeln sich die Pflanzen unter der Gartenleuchte und lauschen der alten Distel, die Abend für Abend den kleinen Unkräutern, die gerade erst den Keimblättern entwachsen sind, mächtig Angst einjagt mit Märchen von fernen Ländern, in denen es so kalt ist, dass alle Pflanzen augenblicklich erfrieren, oder in denen die Sonne niemals scheint, so dass alle Pflanzen einen langsamen, grausamen Tod sterben, oder in denen es so heiß ist, dass jede Pflanze bei lebendigen Leib verbrennt, oder in denen die Sonne nie untergeht, so dass … „Nun ist’s aber gut!“ ruft da die Fetthenne. „Die Kleinen sind schon halb verdorrt vor Angst! Das ist doch außerdem alles Unfug, solche Länder gibt es gar nicht.“ Doch bevor die Distel protestieren kann, gibt das Pfeifengras zu bedenken, dass die einen so sagen und die anderen so, aber wo die Wahrheit liege, das könne man nicht wissen. Das leuchtet allen ein und darum gehen sie beruhigt zu Bett und betreiben ein wenig Dunkelatmung.
What do the plants actually do at night? – After the sun has set, the plants gather under the garden lamp and listen to the old thistle, which every evening scares the little weeds that have just outgrown the cotyledons with fairy tales from distant countries where it is so cold that all plants freeze to death instantly, or where the sun never shines, so that all plants die a slow, cruel death, or where it is so hot that every plant burns alive, or where the sun never sets, so that … „Well, now it’s good!“ calls out the fat hen. “The little ones are already half withered from fear! Besides, that is all nonsense, there are no such countries.” But before the thistle can protest, the whistle-grass points out that some say that and others say that, but where the truth lies cannot be known. That makes sense to everyone and that’s why they go to bed calmly and take a little dark respiration.