Worüber der Deutsche Alpenverein kaum ein Wort verliert, weil es ihm so peinlich ist: Die Kirchturmspitze, der letzte unbestiegene Gipfel der bayerischen Alpen, der so heißt, weil er halt so aussieht, ist neulich dann doch erobert worden, und zwar von einem japanischen Touristen, der sich dessen gar nicht bewusst war. Der alte Untermoser Sepp hat es aber schon immer gesagt. „Buam!“, hat er gesagt, „Wenn ich nicht schon so klapprig wäre, dann hätt ich die Spitze schon längst genommen!“ Aber die Jungen haben ihn nur ausgelacht. „Ja freilich, Sepp!“ haben sie ihn aufgezogen. Aber alle waren sie zu feige, die Steilwände in Angriff zu nehmen. Bis dann eben der Japaner kam und zufällig entdeckt hat, dass im Inneren des Berges eine vom Wasser ausgewaschene Treppe bis auf den Gipfel führt. Der DAV sagt, dass das keine richtige Erstbesteigung sei und man einen Berg schon von außen bezwingen müsse und auch der alte Untermoser Sepp sagt etwas Ähnliches, aber es hört schon niemand mehr zu.
The final frontier
What the German Alpine Association hardly says a word about because it is so embarrassing: The top of the Church Tower, the last unclimbed peak in the Bavarian Alps, which is called like that because it looks like that, was recently conquered by a japanese Tourist who wasn’t even aware of it. The old Untermoser Sepp has always said it. “Boys!” he said, “If I weren’t already so rickety, then I would have taken the summit long time ago!” But the boys just laughed at him. „Yes, of course, Sepp!“ they teased him. But they were all too cowardly to tackle the steep walls. Until the Japanese came and discovered by chance that inside the mountain a staircase washed out by the water leads to the peak. The Alpine Association says that this is not a real first ascent and that you have to conquer a mountain from the outside and the old Untermoser Sepp says something similar, but nobody is listening anymore.
Erschienen / published in Titanic 1/2021