Darum haben wir keine schönen Dinge mehr

Als sich neulich ein Regenbogen in den Oberleitungen verheddert hatte und darum eine Straße eine Stunde lang gesperrt werden musste, haben sich die Leute aufgeregt und mit den Augen gerollt und auf „die da oben“ geschimpft, wie sie es immer tun, wenn es einmal nicht um sie geht und sie mit ihren Benzinkutschen nicht vom Fleck kommen. Die meisten Leute sind bedauernswerte Trottel.

That’s why we can’t have nice things anymore – When a rainbow recently got tangled in the overhead power lines, forcing a road to be closed for an hour, people got upset, rolled their eyes, and complained about „those in power,“ as they always do when it’s not about them and they can’t get anywhere with their gas-guzzling cars. Most people are pathetic fools.

Rätsel des Alltags (9)

Draußen vor der Stadt werden auf der grünen Wiese nicht nur Gewerbegebiete, Ikeamärkte und Outlets errichtet, sondern seit neulich auch zwei riesige Gänse. Laut dem Heimatministerium handelt es sich um eine Infrastrukturmaßnahme, die vom Bund mit einem dreistelligen Millionenbetrag gefördert wird, aber der zuständige Sachbearbeiter sei gerade in psychiatrischer Behandlung und daher könne man leider keine Auskunft über Sinn und Zweck der Bauwerke geben. Außerdem sei das sowieso eine philosophische Frage.

Everyday Mysteries – Outside the city, on greenfield sites, not only are industrial parks, IKEA stores, and outlets being built, but recently, two giant geese have also appeared. According to the Ministry of the Interior, this is an infrastructure project funded by the federal government with a nine-figure sum, but the responsible official is currently undergoing psychiatric treatment, and therefore, unfortunately, no information can be provided about the meaning and purpose of the structures. Besides, that’s a philosophical question anyway.

Das war bitter!

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich merkte, weshalb mich alle so komisch ansahen. Ich hatte mich verlesen und der Aufforderung scheinbar entsprechend bitter gelächelt.

That was bitter! – It took me a while to realize why everyone was looking at me so strangely. I had misread something and apparently smiled bitterly in accordance with the instruction. („Please smile from here on.“)

Personenkult (1)

Diese Tafel befindet sich an der Residenz des US-Botschafters in Jerusalem und erinnert daran, dass der damalige und aktuelle Führer der USA die Botschaft 2018 von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt hat, auch wenn das eigentliche Botschaftsgebäude sich ganz woanders befindet. Das hat damals viel Getöse gegeben und das Getöse ist immer noch da, denn der Botschafter residiert an einer vielbefahrenen Durchgangsstraße in Westen der Stadt.

Cult of Personality – This plaque is located at the residence of the US ambassador in Jerusalem and commemorates the fact that the then and current US leader moved the embassy from Tel Aviv to Jerusalem in 2018, even though the actual embassy building is located elsewhere. This caused quite a bluster at the time, and the noise continues, as the ambassador resides on a busy thoroughfare in the west of the city.

Fundsache (6)

Achtung Hundebesitzer! Wer diesen Dackelschatten vermisst, kann ihn an Ort und Stelle abholen.

Lost and Found – Attention dog owners! Anyone missing this dachshund’s shaddow can pick it up on site.

Die Katzen von Jerusalem (1)

Die Katzen von Jerusalem sehen meist gut genährt aus, denn an Mäusen herrscht kein Mangel und allein von dem, was die Touristen fallen lassen, könnten sie fett werden. Nachts, wenn der Souk leergefegt ist, gehören ihnen die Gassen, aber die Katzen machen das einzig Richtige und schlafen. Man könnte in Jerusalem noch einiges mehr von den Katzen lernen.

The Cats of Jerusalem – The cats of Jerusalem usually look well-fed, because there’s no shortage of mice, and they could get fat just from what the tourists drop. At night, when the souk is deserted, the alleys belong to them, but the cats do the only sensible thing and sleep. There’s still a lot more one could learn from the cats in Jerusalem.

Heute beginnt der Karneval

Inzwischen reicht der Einfluss des Karnevals weit über das Rheinland hinaus, via TV wird er sogar in bayerische Wohnzimmer exportiert, aber nirgends wird er so ernst genommen wie in dieser Hochburg der schrägen Reden und des schlechten Geschmacks. Statt eines schnöden Elferrats leistet man sich hier sogar eine 27köpfige Kommission mit einer Uschi an der Spitze! Europa ist leider ein Witz, aber einer, über den die ganze Welt lacht. Helau und Alaaf!

Today Carnival begins – Meanwhile, the influence of Carnival extends far beyond the Rhineland; it’s even exported to Bavarian living rooms via TV, but nowhere is it taken as seriously as in this stronghold of quirky speeches and bad taste. Instead of a mere council of eleven, they even have a 27-member commission headed by an Uschi! Europe is sadly a joke, but one the whole world is laughing at. Helau and Alaaf!

Neues aus dem Tierreich (31)

Aus den Städten wird berichtet, dass vermehrt Rudel von E-Scootern durch die Straßen ziehen und sich wehrlosen Passanten vor die Beine werfen. Es sei schon zu schweren Stürzen gekommen. Leider könne die Polizei nichts dagegen tun, denn „die Biester sind einfach zu schnell“, wie ein anonym bleiben wollender Sprecher der Polizei mitteilt.

News from the animal kingdom – Reports from cities indicate that packs of e-scooters are increasingly roaming the streets, throwing themselves in front of defenseless pedestrians. Serious falls have already occurred. Unfortunately, the police can do nothing about it, because „the beasts are simply too fast,“ as an anonymous police spokesperson stated.

Der Mauerfall hatte auch seine guten Seiten

Was kaum jemand weiß, ist, dass das DDR-Politbüro an Plänen arbeitete, das Brandenburger Tor im sozialistischen Stil umzugestalten. Zum Glück waren die Herren schon dermaßen senil, dass sie den Blödsinn nicht mehr in die sozialistische Tat umsetzen konnten.

The fall of the Berlin Wall also had its good sides – What hardly anyone knows is that the East German Politburo was working on plans to redesign the Brandenburg Gate in a socialist style. Fortunately, these gentlemen were already so senile that they were no longer able to put their nonsense into socialist action.