Neues vom Wohnungsmarkt (15)

Da auch ein Tiny House Platz benötigt und viele Ressourcen verbraucht, hat sich ein niederbayerischer Forstwirt eine völlig neue ökologisch vollkommen unbedenkliche Art des Wohnens ausgedacht. Der Mieter wird in seine molekularen Bestandzeile zerlegt und bezieht in komprimierter Form ein Baumpilzhaus. Der Schwamm ernährt sich nun vom Bewohner, der nach einigen Monaten mit seiner neuen Heimstatt identisch wird. Wer sich der Natur also wirklich verbunden fühlt, für den ist diese Form des Wohnens ideal.

News from the housing market – Since a tiny house also requires space and uses a lot of resources, a Lower Bavarian forester has come up with a completely new, ecologically completely harmless way of living. The tenant is broken down into his molecular components and moves into a tree mushroom house in a compressed form. The fungus now feeds on the resident, who after a few months becomes identical to its new home. This form of living is ideal for anyone who feels truly connected to nature.

Terry Gilliam in Wien

Eigentlich wollte ich nur das Café im Hotel Imperial zeichnen, da fiel mir der Mann am Nebentisch auf. Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich habe ihn dennoch gezeichnet und dann gefragt, ob er derjenige sei, für den ich ihn hielte. Er war es tatsächlich, fand sich auch gut getroffen und signierte meine Zeichnung. Allein das Zöpfchen sei zu kurz geraten, sagte er. Ich bedankte mich und natürlich machte ich dann erst einmal etwas vollkommen anderes.

Terry Gilliam in Vienna – I actually just wanted to make a drwing of the café in the Hotel Imperial when I noticed the man at the next table. I wasn’t entirely sure, but I made a sketch of him anyway and then asked if he was who I thought he was. It was actually him, he thought he was well captured and signed my drawing. Only the pigtail was too short, he said. I thanked him and after that I did of course something completely different.

Gut bedacht

Mein Onkel hat sich ein Landhaus gekauft mit einer schönen alten Allee. Weil aber deren Blätterdach schon undicht war, hat er ein neues machen lassen. Leider waren die Bäume zu schwach, es zu tragen, also ließ er auch die Stämme austauschen. Nun kann er endlich im Regen spazieren gehen, ohne nass zu werden.

Well thought out – My uncle bought a country house with a beautiful old avenue. But because their leafy canopy was already leaking, he had a new one made. Unfortunately the trees were too weak to support it, so he had the trunks replaced too. Now he can finally go for a walk in the rain without getting wet.

Tradition und Moderne

Die alten Hohenzollern werden nicht zu Unrecht als eine reichlich vertrottelte Familie betrachtet, welche die ganze Welt ins Unglück gestürzt hat und darum besser daran täte, still und leise auszusterben. Was aber oft vergessen wird, ist, dass gerade die männlichen Familienmitglieder aufgrund ihres geringen Intellekts nicht nur gute Soldaten waren, sondern schon immer auch einen hohen Unterhaltungswert hatten. König Friedrich Wilhelm IV. z.B. pflegte in seinen letzten Lebensjahren gerne per Eisenbahn auszureiten und bestand darauf, dass auch die Lokomotive „nur das beste Futter“ bekäme. Das Konzept eines „künstlichen Pferdes“ erschien ihm als „für militärische Zwecke ungeeignet“, da „das Tier ja nur auf Schienen und geradeaus laufen“ könne.

Tradition and modernity – It is not without reason that the old Hohenzollerns are viewed as a very idiotic family that brought misfortune to the whole world and would therefore be better off dying out quietly. But what is often forgotten is that the male family members in particular were not only good soldiers due to their low intellect, but also always had a high entertainment value. King Friedrich Wilhelm IV, for example, liked to ride the train in the last years of his life and insisted that the locomotive also received “only the best food”. The concept of an “artificial horse” seemed to him to be “unsuitable for military purposes” since “the animal could only run on rails and in a straight line.”

Wie es wirklich war (18)

Was viele nicht wissen, ist, dass Karl Marx, lange bevor er die Weltrevolution geplant hat, eigentlich die Modewelt revolutionieren wollte. In seinem Heimatort Trier gründete er daher ein Unternehmen, das heute noch existiert, allerdings ist das Sortiment weniger radikal als in der Anfangszeit. Marx war nämlich der Ansicht, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt, weshalb er überzeugt war, dass die Welt ohne Zweifel eine Schönere werden würde, wenn alle so aussähen wie er. Leider ließen sich weder die Arbeiter noch das Bürgertum, vor allem nicht die Damen davon überzeugen, dass dieses hehre Ziel durch das Tragen von Vollbartprothesen und Zigarrenattrappen zu erreichen sei.

How it really was – What many people don’t know is that long before Karl Marx planned the world revolution, he actually wanted to revolutionize the world of fashion. He therefore founded a company in his hometown of Trier that still exists today, although the product range is less radical than in the early days. Marx believed that being determined consciousness, which is why he was convinced that the world would undoubtedly be a more beautiful place if everyone looked like him. Unfortunately, neither the workings class nor the bourgeoisie, especially not the ladies, could be convinced that this noble goal could be achieved by wearing full beard prostheses and dummy cigars.

Alles wird teurer!

Nicht nur auf Erden, auch im Himmel muss darum gespart werden. Wie das dortige Presseamt heute verlauten ließ, müsse man künftig auf die bisher übliche Form der Himmelfahrt verzichten, da die Treibstoffkosten ins Unermessliche gestiegen seien. Wer im Besitz eines gültigen Visums sei, müsse in Zukunft das Treppenhaus nehmen. Das sei zwar ein sehr weiter und anstrengender Aufstieg, aber die Seele habe dafür ja auch eine Ewigkeit lang Zeit.

Everything gets more expensive! – Savings must therefore be made not only on earth, but also in heaven. As the press office there announced today, the usual form of ascension will have to be abandoned in the future because fuel costs have risen immeasurably. Anyone who has a valid visa will have to use the stairwell. It’s a very long and strenuous climb, but the soul has an eternity to do it.

Versaute Firmung

Eine Freundin wurde Ende der Siebziger Jahre vom damaligen Münchner Erzbischof Joseph Ratzinger persönlich gefirmt. Das war natürlich eine große Ehre, aber der nachmalige Papst war wenig erfreut, als sie an die Reihe kam: „Nimm den Kaugummi raus!“ blaffte er sie an. „Du musst den Mund frei haben für Gott!“ Nach Erreichen des Vernunftgebrauchs ist sie dann ausgetreten.

Kinky confirmation – A friend was personally confirmed by the then Archbishop of Munich, Joseph Ratzinger, at the end of the 1970s. That was of course a great honor, but the future pope was not happy when it was her turn: “Take out the chewing gum!” he snapped at her. “You have to have your mouth free for God!” After reaching the point of common sense, she left the church.