Vor einigen Jahren war ich mal bei einem reichen Kunstsammler zu Gast. Inmitten all der teuren aber nur selten auch schönen Kunst stand ein offenbar altes Sofa, das fehl am Platz zu sein schien, obwohl es sogar sehr prominent platziert war. Die Polsterung war hie und da schon fadenscheinig und das Möbel insgesamt ziemlich verbeult. Der Sammler kam meiner Frage zuvor, ich hatte fast den Eindruck, er habe nur auf diesen Moment gewartet: „Auf diesem Sofa hat einmal Andy Warhol gesessen und ihm den Namen ‚Wlvd’ gegeben.“ – „Wlvd?“ – „Wlvd!“ Ob das Slowakisch sei, fragte ich. Zur Antwort setzte sich der Sammler auf sein Sofa, das einen Seufzer tat: „Wlvd!“, sagte das Sofa und bestätigte meine Ansicht über Warhol. Aber das sagte ich dem armen Mann natürlich nicht.
Wlvd – A few years ago I was the guest of a rich art collector. Amid all the expensive but seldom beautiful art stood an apparently old sofa that seemed out of place, even though it was prominently placed. The upholstery was already threadbare here and there and the furniture as a whole was quite dented. The collector anticipated my question, I almost had the impression that he was just waiting for this moment: “Andy Warhol once sat on this sofa and gave it the name ‚Wlvd‘.” – “Wlvd?” – “Wlvd!” I asked if that was Slovak. In response, the collector sat down on his sofa, which heaved a sigh: „Wlvd!“ said the sofa, confirming my view of Warhol. But of course I didn’t tell the poor man.