Auf der Giudecca, am frühen Abend der Festa del Redentore, auf das Feuerwerk wartend, sitzen wir vor dem Haus, in dem einmal der Schauspieler U. Tukur gewohnt hat und vertreiben uns die Zeit. Da bleibt die alte Dame im geblümten Kleid an unserem Tisch stehen, sie habe uns Deutsch sprechen gehört. Bevor wir überhaupt wissen, wie uns geschieht, erzählt sie uns auch schon in deutlich erkennbarem Badisch ihre Lebensgeschichte. Sie habe sich 1955 in einen italienischen Uhrmacher verliebt und sei ihm nach Venedig gefolgt, wo Junghans auf der Giudecca eine Fabrik betrieben habe. Zufällig hat P. eine Junghans am Arm, aber ein späteres Modell. Sie ist dennoch erfreut. Ob das nicht sehr schwer gewesen sei in der damaligen Zeit, mit einem Italiener auszugehen? Ja, bestätigt sie fröhlich: „Es war ein Kampf!“ – Im Laufe des Abends sehen wir sie noch dreimal. Sie hat das Kleid gewechselt und unsere Unterhaltung schon vergessen: „Kennen Sie mich?“
Pleasant encounter
On the Giudecca, in the early evening of the Redentore festival, waiting for the fireworks, we are sitting in front of the house where the actor U. Tukur once lived, whiling away the time. Suddenly an old lady in a flowered dress stops at our table, she heard us speaking German. Before we even know what is happening, she tells us her life story in clearly recognizable badish dialect. She fell in love with an Italian watchmaker in 1955 and followed him to Venice, where Junghans had a factory at the Giudecca. By chance, P. has got a Junghans on his wrist, but a later model. She is still pleased. Wasn’t it very difficult in those days to go out with an Italian? Yes, she cheerfully confirms: „It was a fight!“ – During the evening we see her three more times. She changed the dress and forgot our conversation: „Do you know me?“