Wie es wirklich war (20)

Bis heute hält sich hartnäckig die Vorstellung, Martin Luther höchstpersönlich habe eine neue Richtung erfunden und wie bei so vielem auch gleich den passenden Begriff dafür. Angeblich seien zuvor alle damit zufrieden gewesen, dass es immer nur linksrum ging, denn mehr hätten sich die Leute damals halt nicht vorstellen können. Das ist natürlich Unsinn, denn freilich wusste man, dass es auch rückwärts gehen kann, wobei rückwärts zugleich das Gegenteil von unten war. Das erscheint uns Heutigen seltsam, aber so war das halt. Jedenfalls hat Luther irgendwann frech behauptet, er habe sich ein Gegenteil für oben ausgedacht, weil es im Deutschen noch kein passendes Wort für einen obskuren hebräischen Begriff aus einem noch obskureren apokryphen Text gebe, den inzwischen aber leider sein Hund gefressen habe. – Was war nochmal die Frage?

How it really was – The idea that Martin Luther himself invented a new direction and, as with so many things, the right term for it, still persists to this day. Supposedly everyone was previously happy with the fact that it always only went to the left, because people couldn’t have imagined anything more at the time. This is of course nonsense, because we knew that things could also go backwards, although backwards was also the opposite of down. That seems strange to us today, but that’s just how it was. In any case, at some point Luther cheekily claimed that he had come up with an opposite for the above because there was not yet a suitable word in German for an obscure Hebrew term from an even more obscure apocryphal text, which his dog had unfortunately eaten in the meantime. – What was the question again?