Aus dem Familienalbum (40)

Eine Cousine meiner Mutter züchtet in ihrem Garten alles Mögliche. Wenn sie uns besucht, bringt sie so unförmige Dinge mit, die irgendwie immer an einen Kürbis erinnern, aber entweder nach Tomate riechen oder nach totem Hund. Meine Mutter wirft das Zeug sofort in den Müll, sobald die Cousine gegangen ist. Neuerdings jedoch machte sich die Cousine recht rar, worüber niemand wirklich unglücklich war. Gestern dann entdeckte mein Vater eine Nachricht in der Zeitung, dass die Cousine, nachdem sie erst entmündigt und in die Nervenheilanstalt eingeliefert worden war, überraschend rehabilitiert worden sei und demnächst wohl mit dem Nobelpreis zu rechnen habe. Es sei nun nämlich bestätigt worden, dass es der Cousine tatsächlich gelungen sei, Schilder zu züchten, welche die Pflanzen, auf die sie hinweisen, an Geschmack und Inhaltsstoffen weit übertreffen. Meine Mutter hat seitdem ziemlich schlechte Laune.

From the family album – My mother’s cousin grows all kinds of things in her garden. When she visits us, she brings misshapen things with her that somehow always remind of a pumpkin, but either smell of tomato or of a dead dog. My mom throws it in the trash as soon as the cousin leaves. Recently, however, the cousin has made herself quite rare, which nobody was really unhappy about. Then yesterday my father discovered a piece of news in the newspaper that the cousin, after she had been incapacitated and taken to the mental hospital, surprisingly had been rehabilitated and could soon be expected to win the Nobel Prize. It has now been confirmed that the cousin had actually succeeded in growing signs that far surpass the plants they refer to in terms of taste and ingredients. My mother has been in a pretty bad mood since then.