Wie es wirklich war (2)

Als der damals schon kantonweit berühmte Flachwasserforscher Jacques Piccard die magische Eineinhalbmeterschwelle überschritt, dachte er sich, dass es nun an der Zeit sei, in tiefere Gewässer vorzudringen, womit er sich in der Schweizer Flachwasserforschungsszene freilich unmöglich machte. Aber das war ihm egal, denn die Flachwasserforschung war dank ihm nun eben auch an ihre natürliche Grenze gestoßen. Während des jährlichen Warmwasserbades kam ihm, als er mit seiner Gummiente spielte, der geniale Gedanke, dass er mit einem U-Boot auch tiefer als eineinhalb Meter tauchen könnte, vielleicht sogar zwei oder gar drei Meter! Also baute er ein Unterwasserfahrzeug, dem er aus Dankbarkeit die Form einer Ente gab. Doch sogleich meldeten sich die üblichen Kritikaster und behaupteten, Tiefseeforschung spiele in einer ganz anderen Liga und wenn er nicht mindestens vier Meter tief tauche, habe er in der Tiefseeforschung nun wirklich nichts zu suchen. Deprimiert taufte er sein Boot ‚Tristesse’, denn vier Meter traute er sich insgeheim nicht zu. Doch sein Kumpel Don überzeugte ihn schließlich, dass man es einfach ausprobieren müsse. Das taten sie denn auch. Zu Jacques Überraschung tauchte die ‚Tristesse’ tiefer als jede Ente zuvor und so erreichten sie bald den Meeresgrund. Es war unglaublich! In über fünf Metern Tiefe sahen sie eine Schule transparenter Delfine mit riesigen Quallen Ball spielen. Noch niemals war so etwas beobachtet worden. Doch als sie, an die Oberfläche zurückgekehrt, davon erzählten, lachte man und lobte den Schweizer Humor. Da behauptete Jacques ganz frech, sie hätten eine Tiefe von fast 11.000 Metern erreicht und freilich gar nichts gesehen, weil der Druck dort unten so groß gewesen sei, dass sie die Augenlider nicht heben konnten. Das erschien allen glaubwürdig. Selbst die notorisch missgünstige Flachwasserforschungsszene findet seitdem nur anerkennende Worte für Jacques’ Leistung.

How it really was
When the then canton-wide famous shallow-water researcher Jacques Piccard crossed the magic one-and-a-half-meter threshold, he thought that it was time to move into deeper waters and thereby made a complete fool of himself in the Swiss shallow-water research scene. But he did not care, because thanks to him, shallow-water research had just reached its natural limit. During the annual warm water bath, when he played with his rubber duck, he had the brilliant idea that he could dive deeper than a meter and a half with a submarine, maybe even two or even three meters! So he built an underwater vehicle, which he gave the form of a duck out of gratitude. But immediately the usual smart-arses claimed that deep-sea research plays in a completely different league and if he does not dive at least four meters deep, there will be no place for him in deep-sea research. Depressed, he baptized his boat ,Tristesse‘, because he secretly did not dare to dive four meters deep. But his buddy Don finally convinced him that they just had to try it out. That’s what they did. To Jacques‘ surprise the Tristesse dived deeper than any duck before and so they soon reached the seabed. It was amazing! Over five meters down, they saw a school of transparent dolphins playing giant jellyfish ball. Never before had such a thing been observed. But as they returned to the surface and told about it, everybody laughed and praised the Swiss humor. Then Jacques claimed cheekily that they had reached a depth of nearly 11,000 meters and, of course, did not see anything at all, because the pressure down there had been so great that they could not lift their eyelids. That seemed believable to all. Even the notoriously begrudging flatwater research scene has since been only appreciative for Jacques‘ achievement.