Tragische Verwechslung

Der Angeklagte gab zu Protokoll, ihm sei bei seinem Gang um den Block, den er wie jeden Tag getätigt habe, zuerst nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Plötzlich jedoch sei ihm an einer Hauswand der Geist seiner Großmutter mütterlicherseits erschienen. Wenn er es genau bedenke, habe es sich eigentlich nur um einen Lichtfleck gehandelt, doch der Fleck habe darauf bestanden, der Geist seiner verblichenen Großmutter zu sein. Zwar habe ihn der Geist mehrmals Franz genannt, obwohl dies nicht sein Name sei, aber er habe sich gedacht, das sei ein Fehler, mit dem man bei einer Achtzigjährigen, zumal tot, rechnen müsse.
Die Großmutter habe ihm befohlen, sofort ihre Tochter, also seine Mutter, aufzuschneiden und beim nächsten Bäcker einen Kuchen zu erwerben und zu grüßen. Das sei ihm schon etwas ungewöhnlich vorgekommen, aber mit der Großmutter habe sich nicht reden lassen. Sie habe darauf bestanden. Also sei er nach Hause gegangen, habe die Mutter aufgeschnitten und dann, wie verlangt, beim Bäcker einen Kuchen erworben und gegrüßt. Der Bäcker habe komisch geschaut, als er den Kuchen nicht gegessen, sondern gegrüßt habe, aber vielleicht habe das auch an seiner blutgetränkten Kleidung gelegen. Auf dem Heimweg sei ihm die Großmutter noch einmal erschienen und habe eingestanden, dass es sich wohl um einen Irrtum gehandelt habe, denn er sei nicht der richtige Franz, wie sie nun feststellen habe müssen. Es tue ihr sehr leid. Natürlich habe er der alten Dame keinerlei Vorwürfe gemacht, daher könne man an seinen Manieren gewiss keinen Anstoß nehmen.

Tragic confusion – The defendant stated that he had not noticed anything unusual while his usual walk around the block. Suddenly, however, the ghost of his maternal grandmother appeared on the wall of a house. When he thinks about it, it was really just a patch of light, but the patch had insisted on being the ghost of his faded grandmother. Although the ghost called him Franz several times, even though that was not his name, he thought that was a mistake to be expected with an eighty-year-old who was also dead. The grandmother ordered him to cut up her daughter, his mother, immediately and to buy a cake from the next baker and say hello to it. That seemed a bit unusual to him, but he couldn’t talk to the grandmother. She insisted on it. So he went home, cut the mother open and then, as requested, bought a cake from the bakery and said hello to it. The baker looked funny when he didn’t eat the cake but saluted it, but maybe that was also due to his blood-soaked clothes. On the way home, his grandmother appeared again and admitted that it was probably a mistake, because he was not the right Franz, as she had now to discover. She was very sorry. Of course, he hadn’t blamed the old lady in any way, so his manners certainly couldn’t be questioned.