Aus dem Familienalbum (30)

Ein Onkel meiner Mutter war schon in jungen Jahren so vergesslich, dass er sich nicht einmal seinen eigenen Namen merken konnte, der seitdem auch in Vergessenheit geriet. Er behalf sich damit, dass er sämtliche Dinge in seiner Umgebung beschriftete, bis er feststellte, dass er nun zwar das Haus nicht mehr mit dem Auto verwechselte, aber dennoch nicht mehr wusste, wo er das Auto abgestellt hatte. Als er seine Frau und seine Kinder fragte, ob man denn nicht die Namensschilder, die sie auf der Stirn tragen mussten und die immer wieder herabfielen, deshalb durch Tätowierungen ersetzen sollte, reichte seine Frau die Scheidung ein. Er hat es aber sogleich vergessen. Welch ein Segen.

From the family album (30)
One of my mother’s uncle was so forgetful at a young age that he couldn’t even remember his own name, which has since been forgotten. He managed with it by labeling everything around him until he realized that he no longer mistook the house for the car, but still could not remember where he had parked the car. When he asked his wife and children if the name tags they had to wear on their foreheads, which kept falling off, should be replaced with tattoos, his wife filed for divorce. But he immediately forgot. What a blessing.