Aus dem Familienalbum (3)

Mein Großonkel Otto ging, als sein Rauhaardackel an Herzverfettung gestorben war, in die Tierhandlung und verlangte Ersatz, schließlich habe er den Dackel erst acht Jahre zuvor dort erstanden und da sei doch gewiss noch Garantie drauf. Zu seiner Befriedigung wollte man seinem Ansinnen gerne entsprechen. Die Garantie sei zwar schon abgelaufen gewesen, aber bei einem treuen Kunden wie ihm mache man gegen eine kleine Gebühr natürlich eine Ausnahme. Heute erst sei eine Art Zwergdackel ins Sortiment gekommen, der nicht sehr flauschig sei, aber dafür viel sparsamer im Verbrauch und sogar doppelt so viele Beine habe. Onkel Otto war begeistert und nahm den Dackel sofort mit nach Hause. Das Tier höre zwar nicht auf den Namen, den er ihm gegeben habe, aber das sei egal, er höre ja auch nichts mehr. Es scheine sehr stark zu haaren, denn überall hinterlasse es dieses dünne, silberne, klebende Haar, sogar in den Winkeln unter den Zimmerdecken, aber das mache nichts, er klebe es sich immer auf die Glatze, so spare er sich Toupet und Hut. Das Beste aber sei, dass das Tier weder ein Verlangen nach Trockenfutter zu haben scheine, noch danach, Gassi zu gehen. Dennoch bleibe es stubenrein. Am liebsten hocke es auf seinem Kopf oder Schultern und zwicke ihn ein bisschen. Ein sehr ungewöhnliches Verhalten für einen Hund, aber das mache nichts. Einem so preiswerten Dackel schaue man nicht ins Maul. So pflege man doch zu sagen?

From the family album – My great-uncle Otto went to the pet shop when his wire-haired dachshund had died from fatty disease of the heart and demanded replacement. After all, he had bought the dachshund only eight years before and certainly there was a guarantee on it. To his satisfaction the owner wanted to comply with his request. The warranty had already expired, but for a loyal customer like him there is an exception, for a small fee of course. At the very day they have been provided with a kind of dwarf dachshund, which is not very fluffy, but much more economical in consumption and has even twice as many legs. Uncle Otto was enthusiastic and took the dachshund home immediately. The animal does not react to the name he gave him, but that does not matter, he himself does not hear anything anymore. It seems to shed, because everywhere it leaves this thin, silvery and sticky hair, even under the ceilings, but that does not matter, he always stick it on his bald head, so he spare his toupee and hat. Best of all, the animal does not seem to have a craving for dry food, nor to go for a walk. Nevertheless, it stays house-trained. It likes to squat on his head or shoulders and pinch him a bit. A very unusual behavior for a dog, but that does not matter. Don’t look a cheap dachshund in the mouth as they say, don’t they?